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von Ulrich Frings
Wenn ein Krimi in Mainz spielt und dieser wirklich spannend ist, dann lohnt es sich um so mehr, darüber zu berichten und diesen auch zu lesen.
„Ein Mord – Drei Tote“ ist der dritte Roman des Mainzer Schriftstellers Ingo Bartsch. In seinem ersten Krimi beleuchtet er mit sarkastischem Humor die heutige Gesellschaft, die von der Scheinwelt der Influencer, Querdenkern, Homophobie und rechtsextremen Tendenzen geprägt ist. Ein gesellschaftlich relevanter Roman, der mit unkonventionellen Charakteren und eigenwilligem Sprachstil die Hörer überzeugt.
Dt. Stephan Fliedner, Direktor der Bibliotheken der Stadt Mainz, begrüßte in der altehrwürdigen Wissenschaftlichen Stadtbibliothek (Rheinallee, gegenüber Kaisertor) den Autor und Veranstalter von Lesebühnen, der neben Auszügen aus dem Roman auch kurze, teilweise unveröffentlichte Texte vorlas. Das persönliche Kommen hatte sich für die Besucher:innen also gelohnt und diese Kombination und sein temporeicher Erzählstil garantierten den zahlreichen Besuchern einen unterhaltsamen Abend.
Worum gehts?
Der Autor Ingo Bartsch verlegt seinen Hauptcharakter, den Detektiv Adam Götzki, von Berlin nach Mainz. Dort angekommen, kämpft Götzki nicht nur mit lokalen Besonderheiten und einem ihm unbekannten Dialekt: Der Mord an einer Influencerin ist nicht so schnell gelöst, wie es seine Vorgesetzten aus durchsichtigen Gründen gerne hätten.
Details:
Adam Götzki, ein hochrangiger Beamter beim BKA in Berlin, steht psychisch vor dem Abgrund. Um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen, wird er für eine Zeit beim Landeskriminalamt in Mainz eingesetzt. Dort trifft er unerwartet auf seinen ersten Fall: Eine Influencerin wurde in ihrer luxuriösen Wohnung am Zollhafen tot aufgefunden. Doch die Staatsanwaltschaft verurteilt den ersten Verdächtigen, bevor die eigens eingerichtete Sonderkommission überhaupt mit den Untersuchungen beginnen konnte. Trotz Anweisungen setzt Götzki seine Arbeit an dem Fall fort. Er erkennt schnell, dass die glamouröse Influencerin im wirklichen Leben eine zurückgezogene linke Aktivistin war. Als Götzki der Spur nachgehen will, wird er von seinem höchsten Vorgesetzten gestoppt. Doch die katastrophalen Ereignisse, die in Gang gesetzt wurden, lassen sich nicht mehr stoppen.
Über den Autor:
Ingo Bartsch selbst ist zwar kein gebürtiger Mainzer – er wurde 1980 in Kassel geboren, war aber war lange als Journalist, Redakteur und Texter im Rhein-Main-Gebiet tätig. Mittlerweile hat er sich zum Sozialarbeiter weitergebildet und leitet ein soziales Wohnprojekt. Mit seinen Kurzgeschichten und schwarzhumorigen Erzählungen ist er seit Jahren auf Lesebühnen in ganz Deutschland zu hören. Bartsch ist Veranstalter der Mainzer Lesebühne “die Leselampe” und lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in Mainz.
Tipp: Das Buch gibt’s unter anderem hier zu kaufen.