Der in Mainz-Laubenheim über viele Jahrzehnte unter anderem in verschiedenen Ehrenämtern sehr engagierte Hans Riffel wäre am 9.2.2024 hundert Jahre alt geworden. Mitglieder der Familie nahmen dies zum Anlaß, mit einem ehemaligen Grenzstein im Laubenheimer Ried, der ein dauerhafter „Gedenkstein“ sein soll, und einer Feier im Mainzer Hof an Hans Riffel zu erinnern.
Zunächst wurde, im Beisein von ehemaligen Weggefährten, Freunden und Bekannten sowie Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, ein ehemaliger Grenzstein, den Hans Riffel noch hatte restaurieren lassen, der Öffentlichkeit übergeben. Die Familienmitglieder hatten diesen, mit Genehmigung der Grundstückseigentümerin, in Erfüllung eines Herzenswunsches von ihm, in der Gemarkung Laubenheim, am Rand des Naturschutzgebietes, wieder setzen lassen.
Trotz widrigem Wetter kamen rund 60 Besucher:innen an den Veranstaltungsort. Darunter waren zahlreiche CDU Parteigefährten:innen, unter anderem der frühere Landtagsabgeordnete, Mainzer Umweltdezernent und Laubenheimer CDU-Vorsitzende, Wolfgang Reichel, der Hans Riffel als väterlichen Freund bezeichnet.
Die beiden Schwestern, Beate Keller und Katharina Riffel begrüßten stellvertretend für die veranstaltenden Familienmitglieder alle Anwesenden und stellten im Anschluss die symbolträchtige Verbindung der drei auf dem Grenzstein eingehauenen Wappen von Laubenheim, Bodenheim und Hechtsheim mit dem beruflichen Wirkungskreis ihres Vaters her.
Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter nutzte die Gelegenheit, nochmals das große Engagement und die Verdienste von Hans Riffel in seinen Ehrenämtern bei der Bauernvertretung, der freiwilligen Feuerwehr und der Politik zu würdigen. Viele Projekte im Stadtteil Laubenheim, zum Nutzen der Allgemeinheit, wären ohne seine Mitwirkung nicht so gut bzw. gar nicht gelungen, hätte er sich nicht mit großem Nachdruck dafür eingesetzt. Das Feuerwehrgerätehaus und die Pumpstationen an dem Polderbauwerk sind nur zwei Beispiele dafür.
Foto: Familie Riffel – Familienmitglieder der Familie Riffel mit Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (Bildmitte) bei der offiziellen Einweihung des Grenzsteines als „Gedenkstein“ für das Laubenheimer Urgestein Hans Riffel, der am 9.2.2024 100 Jahre alt geworden wäre.
Peter Riffel, Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen, tauchte tiefer in die Bedeutung des Grenzsteins und in vergangene Zeiten mit und rundum Hans Riffel ein.
Aus der Nachbargemeinde Bodenheim war ihr früherer Verbandsbürgermeister Alfons Achatz gekommen, der einfühlsame und lobende Worte aus der gemeinsamen Zusammenarbeit mit Laubenheim und Hans Riffel fand. Grundlage für die große Wertschätzung, die Hans Riffel entgegengebracht wurde, waren sicherlich auch seine persönlichen Eigenschaften wie fachliche Kompetenz, Uneigennützigkeit, Zuverlässigkeit, Fairness und Hilfsbereitschaft, die ihn zu einem über Parteigrenzen hinweg, zu einem überzeugenden Gesprächs- und Verhandlungspartner und Ratgeber haben werden lassen. Davon wusste auch Dr. Peter Tress zu berichten, der in seiner aktiven Zeit als Ortsbeirat häufig mit seinem Parteikollegen gemeinsame Vorhaben erfolgreich bearbeitete, und der ihm darüber hinaus auch ein väterlicher Freund blieb.
Nicht zu vergessen ist Hans Riffels besonderer Humor und sein phänomenales Gedächtnis, das ihm bis zum Schluss erhalten blieb. Dafür wurde er zu Lebzeiten mit vielen Ehrungen ausgezeichnet, die ein Zeugnis für sein Lebenswerk ablegen. Für sein über 80 Jahre andauerndes außergewöhnliche Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr wurde sogar ein neuer „Hans-Riffel-Ehrenpreis“ geschaffen, und zu Lebzeiten noch an ihn verliehen.
Anschließend traf man sich mit den Gästen im Laubenheimer Lokal „Mainzer Hof“. Es war auf Wunsch der Familie ein fröhliches Fest, bei dem man sich gerne an das Wirken von Hans Riffel erinnerte.
Manfred Riffel hatte dazu eine Bilder-Präsentation vorbereitet, die verschiedene Stationen im Leben des Laubenheimer Urgesteins darstellte und die auch seine große Leidenschaft für alles was er aktiv und passiv mit Pferden zu tun hatte, dokumentiert hat. Apropos Urgestein: Mit dabei natürlich auch Oswald Göhlen (91), bei dem sich Manfred Riffel im Namen der Familie für seine Freundschaft und Unterstützung beim Aufbau des landwirtschaftlichen Betriebes herzlich bedankte.
Sein Geburtstag lag schließlich immer schon in der fünften Jahreszeit, bei der Hans Riffel sich auch früher aktiv beteiligte, anfangs hinter dem Pferd (mit Gig), später auf dem Pferd. Ortsbeirat Ulrich Frings überreichte passend dazu den Laubenheimer Jubiläumsorden 1250 Jahre Laubenheim (erhältlich in der Ortsverwaltung), den das Symbol des Jubiläumsjahres 2023, ein Storch, ziert.
Rede des Ortsvorstehers, Gerhard Strottkötter:
Sehr geehrte Familie Riffel, verehrte Mitglieder und ehemalige
Mitglieder des Ortsbeirates bzw. Gemeinderates Laubenheim,
verehrte Weggefährten von Hans Riffel, meine Damen und Herren,
Hans Riffel war mit zweijähriger Pause 50 Jahre Mitglied des
Gemeinde- bzw. des Ortsbeirates in Laubenheim. Von 1994 bis 2009
war er stellvertretender Ortsvorsteher.
Er war zeitlebens ein Kämpfer und ein Kümmerer, der sich für seine
Mitmenschen einsetzte. Entsprechend war auch sein politisches
Handeln. Er war der Sachverwalter der Interessen Laubenheims und
das überparteilich.
Auch nach seiner Verabsch iedung 2014 aus dem Ortsbeirat blieb er
pol itisch aktiv. Hans Riffel besuchte mich regelmäßig in der
Ortsverwaltung und besprach mit mir das Ortsgeschehen. Besonders
spannend wurde es, wenn er dabei von früher erzählte, von seinen
vielen Erlebnissen in der Politik und den Anekdoten, die sich daraus
ergaben.
Von den vielen Ehrungen, die Hans Riffel erhalten hat, war wohl die
Verleihung des Bürgerpreises 2019 eine der wichtigsten.
Dieser Preis ehrt sein Lebenswerk, seinen unermüdlichen Einsatz für
unseren Ort.
Am 1. März 2023 ist Hans Riffel im Alter von 99 Jahren verstorben
Nun zu dem ehemaligen Grenzstein, der heute zum 100-Jährigen
Geburtstag an das Laubenheimer Urgestein Hans Riffel erinnern soll.
Der Stein markierte um 1750 die Gemarkungsgrenze Laubenheims zu
Bodenheim und zur Hechtsheimer Viehtrift.
Hans hatte diesen Stein bei Feldarbeiten in den 70-ziger Jahren im Ried
entdeckt. Zu letzt stand er auf dem Gelände der Laubenheimer
Grundschule. Vor etwa zwei Jahren kam Hans Riffel zu mir in
Ortsverwaltung und teilte mir sein Vorhaben mit, den Stein teilweise
restaurieren zu lassen um Ihn dann an einen würdigen Ort im Ried
wieder aufzustellen. Dazu kam es durch seinen Tod leider nicht mehr.
Seine Kinder haben dankenswerter Weise in Absprache mit mir als
Ortsvorsteher den Wunsch des Vaters verwirklicht. So können wir
heute diesen Stein zur Erinnerung und zum Andenken an Hans Riffel
zusammen einweihen.
An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an die Familie
von Hans Riffel.