Pressemitteilung der ÖDP: Mehr Strom vom Balkon – jetzt!
ÖDP will weniger Bürokratie für Energiewende
Zwischen 100 und 200 Euro im Jahr könnte jeder Haushalt in Deutschland sparen, der mit Photovoltaik Strom auf dem eigenen Balkon gewinnt. Technisch ist längst machbar, was die Energiewende ursprünglich beabsichtigt hatte: Bürgerinnen und Bürger produzieren Energie für den Eigenbedarf selbst und entlasten damit Netze und Umwelt. „Mehr als 50 Millionen Tonnen CO2 könnten bis 2030 eingespart werden, soviel wie ein großes Braunkohlekraftwerk ausstößt“, erläutert Charlotte Schmid, Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei. Die ÖDP begrüßt eine Aktion der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die unter einkommensschwachen Haushalten so genannte Balkonkraftwerke verlost.
„Für mehr Strom dezentral und direkt von der Sonne brauchen wir weniger Bürokratie und mehr tatkräftiges Handeln auf allen Ebenen. Die Kommunen bringen die Energiewende nur dann mit großen Schritten voran, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen dies überhaupt ermöglichen,“ so Markus Hollemann, ÖDP-Bürgermeister der Klimaschutz-Vorreiterkommune Denzlingen. Die Bundesnetzagentur und der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik, kurz VDE, haben konkrete Vorschläge gemacht, um Mietern und Hausbesitzern die Installation von Balkon-Kraftwerken zu erleichtern. „Bereits seit 2020 fördern wir in meiner Gemeinde diese einfach und unkompliziert zu installierende Technik; ich freue mich persönlich über jede Steckersolaranlage, die hinzukommt.“
Auch lässt der Gesetzgeber immer noch nicht zu, dass das öffentliche Netz für Quartierstrom-Modelle genutzt wird. Selbst dann nicht, wenn nur PV-Strom zwischen zwei Gebäuden dorthin fließen soll, wo er gebraucht wird. Dr. Michael Stöhr vom ÖDP-Bundesarbeitskreis Klima, Umwelt, Verkehr, Energie meint dazu: “Das bedeutet de facto das Aus für Quartierstrom-Modelle, willkommen im Land der Bürokratiebremsen. Das Potenzial von Dächern kann so nicht voll genutzt werden. Unnötig viele und in der Summe viel zu große Energiespeicher werden installiert, Kostensenkungspotenziale nicht erschlossen. Wir wollen stattdessen verbesserte Beteiligungsoptionen für einkommensschwache Bürgerinnen oder attraktive Strombezugsangebote für Bewohner in Nähe der Anlage!“, fordert Dr. Stöhr von der Ampelkoalition.
Ständige Lippenbekenntnisse helfen nicht weiter, der Technologiestandort Deutschland sollte hier mit großen Schritten vorangehen. Stattdessen hinkt er hinterher und erlaubt bislang nur 600 Watt Stromernte pro Minikraftwerk auf dem Balkon. „Wie kann es sein, dass Deutschland die EU-weit mögliche Bagatellgrenze von 800 Watt unterschreitet? Die ÖDP fordert die Ampelregierung auf, sofort grünes Licht für mehr Strom vom Balkon zu geben. Die Energiewende war nie nötiger als heute!“, so Charlotte Schmid.
Zur Pressemitteilung auf der Homepage der ÖDP
Quelle Foto: Wolfgang Fischer