LAUBENHEIM – Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde bei Pflanzarbeiten für zwei neue Bäume am Marktplatz der historische Markt- oder Rathausbrunnen wiederentdeckt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben inzwischen großes Interesse daran bekundet, dass dieser alte Brunnen wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit ansprechend präsentiert werden soll.
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Laubenheimer Brunnen soll wiederhergestellt werden
„Der Ortsbeirat und die Brunneninitiative haben ein sehr großes Interesse daran, den Brunnen auf dem Marktplatz zu erhalten“, sagte Ulrich Frings, stellvertretender Ortsvorsteher in Laubenheim, der zahlreiche Interessenten und Vertreter der lokalen Medien am Brunnen zu einem Besichtigungstermin begrüßte.
Der 1. stellvertretender Laubenheimer Ortsvorsteher, Nils-Oliver Freimuth erinnerte mit einem Schmunzeln daran, dass die „alte Schuld“ der Bodenheimer, die damals mit einem Fuhrwagen den Brunnen umgefahren hatten, nun endlich beglichen werden sollte. Vielleicht mit einem gemeinsamen „Brunnenfest“, wenn der alte Brunnen wiederhergestellt sei.
Jupp Heck, Alt-Laubenheimer und Veranstalter der historischen Bilderschau sagte, dass bereits Anfang der siebziger Jahre bei Kanalarbeiten in der Oppenheimer Straße der Brunnen entdeckt worden sei. Leider hatte man damals aber offensichtlich kein Interesse, dieses zeitgeschichtliche Kultur-Denkmal zu Tage zu fördern.
Nun soll der Fund erst einmal historisch eingeordnet werden. Mit Dr. Gebhardt Kurz, Laubenheimer Bürgerpreisträger und Ortshistoriker sowie Dr. Dertert Zylmann, Deutscher Prähistoriker und Archäologe verfügt die Brunneninitiative hier über sehr kompetente Mitglieder. „Der Brunnen ist ein wichtiges Kulturdenkmal und soll als solcher auf jeden Fall geschützt werden“, sagte der Archäologe Dr. Detert Zylmann. „Wir wollen auf gar keinen Fall, dass der Brunnen noch einmal zugeschüttet wird.“, forderte Dr. Gebhard Kurz unter Beifall.
Alfred Schmitt hofft darauf, dass eine Untersuchung auch Aufschluß über das frühere Rathaus an diesem Standort bringt.
Hans Riffel schlug vor, mit der Feuerwehr über das Thema Trockenlegung zu sprechen.
Der Laubenheimer Heimat- und Verkehrsverein ist nach Information der stellvertretenden Vorsitzenden, Helga Kasten, interessiert, eine Trägerschaft des Brunnens von der Ortsverwaltung zu übernehmen. „Wir haben noch keinen offiziellen Beschluss gefasst, da einige Vorstandsmitglieder im Urlaub sind, aber wir sind sehr daran interessiert, uns für den Erhalt dieses Denkmals einzusetzen“, erklärte Kasten.
Wie Ortsvorsteher Gerd Strotkötter bereit vorab in einer Besprechung mitgeteilt hatte, haben sich einige nahmhafte Sponsoren und Künstler darzu bereit erklärt, die Wiederherstellung des Brunnens zu unterstützen. Der Brunnen soll zuerst trockengelegt werden, um das genaue Alter zu bestimmen und mehr über die Geschichte zu erfahren.
Nun soll nach den Sommerferien erstmal ein konkretes Konzept entwickelt werden.
Es gibt mehrere Optionen: „Die erste wäre, den Brunnen zuzuschütten. Das ist für uns ausgeschlossen“, schildert Fritz Berena, Leiter des örtlichen Museums in der Ortsverwaltung. Den Brunnen auf Knie- oder Hüfthöhe aufzumauern und zum Schutz des Grundwassers eine Platte einzulegen wäre die zweite Möglichkeit. Als dritte Option sehen die Mitglieder der Brunneninitiative die Wiederherstellung des Denkmals als Ziehbrunnen, sowie das Original wohl ausgesehen hat.