red/mz-laubenheim.de
UPDATE vom 29.12.2023
Auswirkungen Riedbahnausbau auf Laubenheimer Bahnhof 2024 – Mz-laubenheim.de
Artikel vom 10.12.2023
Michael Heilmann, Verbandsdirektor beim Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd, berichtete im Laubenheimer Ortsbeirat von einem Paradigmenwechsel der Deutschen Bahn bei der Sanierung des Streckennetzes. Die Sanierung soll großflächiger stattfinden, um mehrere Jahre Baufreiheit zu haben. Im kommenden Jahr werden bundesweit insgesamt 3000 Kilometer Bahnstrecke rund ein halbes Jahr lang saniert.
Davon ist auch der Laubenheimer Bahnhof betroffen, da die 80 Kilometer lange Strecke der Riedbahn rund ein halbes Jahr gesperrt ist.
Die Sperrung erfolgt wegen dreiwöchiger Vorlaufarbeiten vom 1. bis 21. Januar 2024 sowie wegen der eigentlichen Sanierungsarbeiten voraussichtlich vom 15. Juli bis zum 14. Dezember 2024.
Die Riedbahnsanierung ist ein riesiges Projekt, das es so in Deutschland noch nicht gegeben hat. Betroffen ist die Strecke von Frankfurt bis nach Mannheim mit viel Fernverkehr, Regionalverkehr und Güterverkehr. Es wurde entschieden, dass in Mainz-Laubenheim während dieser Zeit kein Zug halten kann. Von und nach Richtung Worms wird von der Bushaltestelle am Bahnhof Laubenheim ein Schienenersatzverkehr nach Bodenheim eingerichtet, wo die Züge weiterhin halten. In Richtung Mainzer Innenstadt gibt es aus Kapazitätsgründen keinen Schienenersatzverkehr, hier vertröstete Heilmann auf die Stadtbusse. Es ist eine dreistellige Zahl von Bussen und Personal notwendig für den Schienenersatzverkehr. Es sind 13 Linien, es ist eine riesige Herausforderung.
Der Ortsbeirat diskutierte eine Reihe von Fragen und Kritikpunkten bezüglich der Sanierung der Riedbahn. Dr. Christian Hecht (FDP) fragte, ob der Schienenersatzverkehr ebenfalls im Halbstundentakt fahre. Das bestätigte der Verbandsdirektor. Ulrich Frings (ÖDP) wollte wissen, was mit den Schülern und den Schichtarbeitern passiere, die in aller Frühe in die Stadt fahren müssten. „Wie soll dieser Verkehr in die Stadt reinkommen?“, fragte Frings. Die Antwort werde nachgereicht, so Michael Heilmann.
Franz Horak (Grüne) fragte, auf welcher Grundlage ausgerechnet Laubenheim rausgenommen werde. Im Berufsverkehr gebe es ab 6.45 Uhr vier Zugfahrten in die Stadt hinein, die dann wegfallen. Ralf Geißner (SPD) forderte, dass die Sperrung für Laubenheim so gering wie möglich gehalten werden sollte. Es müsse auch an die Radfahrer und an die Rollstuhlfahrer gedacht werden. Sabrina Grimm (CDU) forderte, dass die betroffene MVG noch im Dezember ein Konzept für Laubenheim vorstellt. Eine Frage sei: Wie kommen Familien mit Kindern in die Stadt hinein?
Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD) sagte am Ende der lebhaften Diskussion: „Wir werden das schaffen. Es ist nicht zu ändern. Die Strecke muss saniert werden, damit wir bald wieder einen Spitzenstandort in Laubenheim haben.“
Fotos: mz-laubenheim.de
(Anmerkung der Redaktion: Wir sind sehr gespannt auf die Antwort).