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Rückblick im Jubiläumsjahr 2023 auf die Wiederherstellung des historischen Rathausbrunnens 2017

Einweihung des Brunnes mit Schlüsselübergabe.

Rückblick im Jubiläumsjahr 2023 auf die Wiederherstellung des historischen Rathausbrunnens 2017

(mz-la/uf) Im Frühjahr 2015 wurde am Laubenheimer Marktplatz bei Baumpflanzarbeiten der historische Rathausbrunnen wiederentdeckt.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bekundeten großes Interesse daran, diesen alten Brunnen als Kulturdenkmal Laubenheimer Geschichte wieder herzustellen und für die Öffentlichkeit ansprechend zu präsentieren. Dank einer „Brunneninitiative“ von Laubenheimer Ortsbeiräten und Bürgern und durch großzügige Hilfe von Handwerksbetrieben und Spendern wurde dies ermöglicht, so dass am Samstag, dem 30. September 2017, um 14.00 Uhr die Einweihung gefeiert werden konnte. Rund 100 Besucherinnen und Besucher fanden sich dazu am Marktplatz ein.

Alter: mindestens aus dem 17 Jahrhundert

Wie alt der Brunnen ist, den nun ein Laubenheimer Steinwappen ziert, lässt sich mangels urkundlicher Belege nicht abschließend sagen; er dürfte aber mindestens ins 17 Jahrhundert zurückgehen. 1737 wurde er jedenfalls von einem Fuhrwerk aus Bodenheim umgefahren und musste wiederaufgebaut werden.

Foto: fertiggestellter Brunnen

Gemeinsam stark: Brunneninitiative, Planung und Bau

Mitglieder der Brunneninitiative waren Ortsvorsteher Gerd Strotkötter, Ortshistoriker Dr. Gebhard Kurz, die Ortsbeiratsmitglieder Ulrich Frings als Sprecher sowie Wolfgang Stampp und Paul Stenner.

Fachliche Unterstützung für Entwürfe und Planung leisteten die Mitglieder Heinrich Webler (Bauleiter, Wasserbauingenieur), Oliver Porth (statische Berechnung) und Boris Engelbrecht (Bildhauer und Steinmetzmeister), die Arbeiten führten zudem Dirk Kuchenbuch (Maurerarbeiten, Gartenbauer) und Manfred Peter (Schlossermeister) aus.

Der Entwurf des Brunnens mit seinen wasserwirtschaftlichen Details, dem Stahlbau und Mauerwerk bis hin zu dem Holzdeckel wurde nach der Konstruktion und den Plänen des icon Ing.-Büros Heinrich Webler in mehreren Wochen unentgeltlich geleistet. Die Brunneniniative hatte mit Heinrich Webler einen Wasserbauexperten an Bord, der mit seiner Planvorlageberechtigung erreichen konnte, dass eine genehmigungsfreie Errichtung des Brunnens ohne aufwändiges wasserrechtliches Verfahren ermöglicht worden ist.

Dirk Kuchenbuch, Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbauunternehmens Hüfner & Kuchenbuch, stellte die Manpower für den Bau des Brunnens. Ohne seinen und den ebenfalls mehrere Wochen dauernden Einsatz seiner beiden Mitarbeiter wäre die hervorragende handwerkliche Arbeit nicht zu leisten gewesen.

Am hübschen Holzdeckel des Brunnens arbeitete Werner Vollrath (der beruflich im Römerschiffmuseum tätig ist) mit.

Mit historischen Aspekten befassen sich außerdem Alfred Schmitt (Laubenheimer Ortschronist), Dr. Detert Zylmann (deutschlandweit bekannter Prähistoriker), Museumsleiter Fritz Berena und Jupp Heck (Laubenumer Ortschronist und Präsentator unseres schönen Stadtteils in Bildern).

Auch Mitglieder des Vorstandes des HVV, der die Patenschaft/Schirmherrschaft übernommen hat, waren für den Wiederaufbau des Brunnens aktiv. Vorsitzender Klaus-Dieter-Rank als Brunnenpate (beruflich in der Unteren Wasserbehörde aktiv), daneben Christa Vollroth (Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin des HVV), sowie Claudia Stein (rheinhessische Kultur- und Weinbotschafterin) und Lars Vollroth (Festprofi und Technikleiter).

Man traf sich regelmäßig am Brunnen und im Wiegehäuschen, nahm an Besprechungen mit der Wasserbehörde teil, sammelte Steine, recherchierte in alten Dokumenten und der Orts-Geschichte und brachte das Projekt gemeinsam mit viel Engagement erfolgreich auf den Weg.

Würde man die von allen Beteiligten geleisteten Arbeitsstunden zusammenzählen, käme man sicher auf über 1000 Stunden Einsatz, vielleicht sogar mehr.

Übergabe an den Brunnenpaten Klaus-Dieter Rank vom Heimat- und Verkehrsverein

Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde der Brunnen bei der Einweihungsfeier an den Heimat- und Verkehrsverein Laubenheim e.V. (HVV) mit seinem Vorsitzenden und Brunnenpaten Klaus-Dieter Rank übergeben. Dazu brachte Museumsleiter Fritz Berena einen nicht zu übersehenden Schlüssel mit.

Dr. Gebhard Kurz, Laubenheimer Ortshistoriker, stellt historische Daten zum Brunnen vor

Bauleiter Heiner Webler stellt die technischen Daten des Brunnens vor

Museumleiter Fritz Berena holt „Wasser“ aus dem Brunnen

Sprecher der Brunneninitiative Ulrich Frings stellt die Brunneninitiative vor und bedankt sich bei den beteiligten Firmen

Technische Daten Brunnen

  • Höhe: 80 cm
  • Breite: innen 1,50 m, Gesamtbreite: ca. 2,40 m
  • Tiefe: ca. 6 m ab Brunnenrand, Grundwasser variabel ca. 2 m
  • Material: heller Kalkstein, aus der Baustelle neben dem Römerschiffmuseum
  • Abdecksteine: roter Sandstein, Odenwald (aus der Gemarkung Falkengesäß)
  • Deckel: Holz, verleimt mit Eisenbeschlägen, tagwassserdicht, verschließbar
  • Im Brunnen: Absturzgitter, Eisenbeschläge

 

Fortsetzung folgt –

Fotos:

Jupp Heck, Ulrich Frings

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